Beinahe 700 Jahre versahen Benediktiner des 1787 aufgehobenen Stiftes Garsten im Steyr- und mittleren Ennstal die Seelsorge, zu der auch ein ausgeprägtes Wallfahrtswesen gehörte: Das Buch thematisiert die Wallfahrtspraxis zur Zeit des Hl. Berthold von Garsten (+1142), die Entwicklungen der Wallfahrtsstätten Christkindl, Frauenstein, Heiligenstein und Maria Neustift sowie die zahlreichen Wallfahrtsaktivitäten in den einzelnen Stiftspfarren (Aschach, Gaflenz, Großraming, Losenstein, Molln, St. Ulrich, Steinbach, Steyr, Ternberg und Weyer). Wallfahrten waren ein vielschichtiges Phänomen. Sie konnten Ausdruck tiefer Frömmigkeit, aber auch Ursache für konfessionellen Streit oder Protest gegen Obrigkeiten sein. Systematisch ausgewertete Kirchenrechnungen und erstmals veröffentlichte Mirakelschriften informieren darüber hinaus über alte Prozessionsrouten sowie über Herkunft, soziale Stellung und Anliegen der Wallfahrer des ehemaligen „Garstener Klosterterritoriums“.