Theaterstück „Der Fall Gruber“ – Gepostet auf: Veranstaltungen
„Der Fall Gruber“
Theaterstück von Thomas Baum
Uraufführung 24. Juni 2017 Mariendom Linz
Johann Gruber zählt zu den bedeutendsten Widerstandskämpfern Österreichs. Er war Priester der Diözese Linz und ein begnadeter Reformpädagoge des Landes Oberösterreich. Als Direktor der Linzer Blindenanstalt wurde er am 10. Mai 1938 wegen seiner Ablehnung des Nationalsozialismus und eines angeblichen Sittlichkeitsdelikts von der Gestapo verhaftet. 1939 wurde er verurteilt, kam ins Konzentrationslager Dachau und wurde schließlich 1940 ins Konzentrationslager Gusen überstellt. Dort wurde er am Karfreitag, den 7. April 1944 vom Lagerkommandanten nach tagelanger Folter grausam ermordet. Johann Gruber war eine herausragende Persönlichkeit, der von den Überlebenden als „Engel in der Hölle“ von Gusen verehrt wird und nach Schilderung der Häftlinge vielen Menschen in Gusen das Leben rettete. In der Nachkriegszeit geriet Gruber weitgehend in Vergessenheit. Johann Gruber wurde am 7. Jänner 2016 vom Strafgericht Wien vollständig rehabilitiert.
mit
Katharina Bigus, Franz Froschauer, Tanja Jetzinger, Alois Kreuzwieser,
Anna Valentina Lebeda, Andreas Puehringer,
Inszenierung: Franz Froschauer
Musik: Peter Androsch
Dramaturgie: Franz Huber
Durch die beeindruckenden Schilderungen der Überlebenden und nicht zuletzt durch die Aktivitäten der „Plattform Johann Gruber“ und des „Papa Gruber Kreises“ (www.johann-gruber.at) rückte Johann Gruber zunehmend ins Licht der Öffentlichkeit. Es ist der Plattform nun gelungen ein Theaterstück über Johann Gruber bei dem Schriftsteller und Autor Thomas Baum in Auftrag zu geben und unter Mitwirkung des Schauspielers und Regisseurs Franz Froschauer zu realisieren. Das Stück bietet die Möglichkeit, sich mit den zeitgeschichtlichen Gegebenheiten auseinanderzusetzen und den Bogen in die Gegenwart zu spannen.
Die Uraufführung des Stückes wird am Samstag, den 24. Juni 2017, 20.30 Uhr im Linzer Mariendom stattfinden. Am Sonntag, den 25. Juni, 20.30 Uhr gibt es eine Folgeveranstaltung. Die Aufführung findet kurz vor der Neugestaltung des Innenraums im einzigartigen Ambiente des leergeräumten Doms statt. (Karten: € 29,- Domcenter Linz oder www.oeticket.at.)
Ab Herbst 2017 wird dieses Theaterstück auch als Gastspiel angeboten. Das Theaterstück wurde speziell für Kirchen als Spielort konzipiert. Es kann daher von Veranstlatungträgern, Pfarren, örtlichen Bildungswerken für die jeweiligen Kirchen gebucht werden. (Preis € 4000,- zzgl. 13% Umsatzsteuer). Bei Interesse melden Sie sich bitte.
Infos & Kontakt Theaterstück:
Franz Froschauer
Tel. 0664 38 33 7 26
franz.froschauer@aon.at
www.franzfroschauer.com
Infos & Kontakt Johann Gruber:
Verein Plattform Johann Gruber
Christoph Freudenthaler
plattform@johann-gruber.at
www.johann-gruber.at
ORF Orientierung Bericht zur Premiere im Mariendom Linz
Literatur zu Johann Gruber:
- Helmut Wagner
Dr. Johann Gruber, Priester – Lehrer – Patriot (1889 – 1944)
Nonkonformität und ihre Folgen in der Zeit des Nationalsozialismus.
Linz, Wagner Verlag, 2011.
Das bislang umfassendste Werk über Johann Gruber. Der Autor Helmut Wagner spannt einen Bogen von Grubers Kindheit über seine Tätigkeit als Lehrer bis zu seinem Martyrium im KZ Gusen und beschreibt, wie er von einem Waisenkind zum „Engel in der Hölle von Gusen“ wurde. - Plattform Johann Gruber (Hg.):
Denk.Statt Johann Gruber. Neue Wege der Erinnerungskultur.
Linz, Wagner Verlag, 2014.
Dieser Band dokumentiert das Kunstprojekt „Passage gegen das Vergessen“ in
St. Georgen/Gusen von seiner Planung bis zu seiner Verwirklichung.
Außerdem befasst sich der reich bebilderte Band mit der Frage, wie Gedenkarbeit in zeitgemäßer Form geschehen kann. - Thomas Schlager-Weidinger (Hg.):
Dr. Johann Gruber, Christ und Märtyrer
Linz 2009, Broschüre erhältlich im Behelfsdienst der Diözese Linz.
Diese – vom Papa-Gruber-Kreis initiierte – Broschüre markiert in gewisser Weise den Anfang von Gruberforschung und -gedenken. Siegi Witzany, Thomas Schlager-Weidinger, Christoph Freudenthaler und Helmut Wagner schildern in ihren Artikeln Grubers Leben, seinen Widerstand gegen das NS-Regime, seine Nächstenliebe im KZ Gusen. Die Graphiken stammen unter anderem vom St. Georgener Künstler Rudolf Burger. Kurzstatements von Personen aus Kirche, Politik, Gedenkarbeit und Wissenschaft vervollständigen das Heft