Österreich-Tournee des Theaterstücks „Der Fall Gruber“ – Gepostet auf: Veranstaltungen
Nach den grandiosen Aufführungen im Linzer Mariendom geht „Der Fall Gruber“ nun auf Österreich-Tournee. Das speziell für Kirchen als Spielort konzipierte Stück kann von Veranstaltungsträgern, Pfarren oder örtlichen Bildungswerken für die jeweiligen Kirchen gebucht werden. (Preis € 4.000,- zzgl. 13% Umsatzsteuer)
Die nächsten Aufführungen:
- Donnerstag 9. 11. 2017, 20.00 Uhr, Pfarrkirche St. Georgen/Gusen
- Donnerstag 1.2.2018, 19.30 Uhr, Gallneukirchen
- Sonntag 18.3.2018, 17.00 Uhr, Eferding
- Freitag 23.3.2018, 19.30 Uhr, Steyr St. Michael
- Freitag 6.4.2018, 19.30 Uhr, Viechtwang
- Sonntag 22.4.2018, 19.00 Uhr, Ebensee
- Donnerstag 26.4.2018, 19.00 Uhr, Rohrbach Pfarrkiche
- Freitag 27.4.2018, 19.00 Uhr, Rohrbach Pfarrkirche
Zum Stück:
Johann Gruber zählt zu den bedeutendsten Widerstandskämpfern Österreichs. Er war Priester der Diözese Linz und ein begnadeter Reformpädagoge des Landes Oberösterreich. Als Direktor der Linzer Blindenanstalt wurde er am 10. Mai 1938 wegen seiner Ablehnung des Nationalsozialismus und eines angeblichen Sittlichkeitsdelikts von der Gestapo verhaftet. 1939 wurde er verurteilt, kam ins Konzentrationslager Dachau und wurde schließlich 1940 ins Konzentrationslager Gusen überstellt. Dort wurde er am Karfreitag, den 7. April 1944 vom Lagerkommandanten nach tagelanger Folter grausam ermordet. Johann Gruber war eine herausragende Persönlichkeit, der von den Überlebenden als „Engel in der Hölle“ von Gusen verehrt wird und nach Schilderung der Häftlinge vielen Menschen in Gusen das Leben rettete. In der Nachkriegszeit geriet Gruber weitgehend in Vergessenheit. Johann Gruber wurde am 7. Jänner 2016 vom Strafgericht Wien vollständig rehabilitiert.
Durch die beeindruckenden Schilderungen der Überlebenden und nicht zuletzt durch die Aktivitäten der „Plattform Johann Gruber“ und des „Papa Gruber Kreises“ (www.johann-gruber.at) rückte Johann Gruber zunehmend ins Licht der Öffentlichkeit. Schließlich gelang es der Plattform, ein Theaterstück über Johann Gruber bei dem Schriftsteller und Autor Thomas Baum in Auftrag zu geben und unter Mitwirkung des Schauspielers und Regisseurs Franz Froschauer zu realisieren. Das Stück bietet die Möglichkeit, sich mit den zeitgeschichtlichen Gegebenheiten auseinanderzusetzen und den Bogen in die Gegenwart zu spannen.
Darsteller: Katharina Bigus, Franz Froschauer, Tanja Jetzinger, Alois Kreuzwieser, Anna Valentina Lebeda, Andreas Puehringer
Inszenierung: Franz Froschauer
Musik: Peter Androsch
Dramaturgie: Franz Huber
ORF Orientierung Bericht zur Premiere im Mariendom Linz
Infos & Kontakt Theaterstück:
Franz Froschauer
Tel.: +43 664 38 33 726
franz.froschauer@aon.at
www.franzfroschauer.com
Infos & Kontakt Johann Gruber:
Verein Plattform Johann Gruber
Christoph Freudenthaler
plattform@johann-gruber.at
www.johann-gruber.at
Literatur zu Johann Gruber:
- Helmut Wagner
Dr. Johann Gruber, Priester – Lehrer – Patriot (1889 – 1944)
Nonkonformität und ihre Folgen in der Zeit des Nationalsozialismus
Linz, Wagner Verlag, 2011
Das bislang umfassendste Werk über Johann Gruber. Der Autor Helmut Wagner spannt einen Bogen von Grubers Kindheit über seine Tätigkeit als Lehrer bis zu seinem Martyrium im KZ Gusen und beschreibt, wie er von einem Waisenkind zum „Engel in der Hölle von Gusen“ wurde. - Plattform Johann Gruber (Hg.)
Denk.Statt Johann Gruber. Neue Wege der Erinnerungskultur
Linz, Wagner Verlag, 2014
Dieser Band dokumentiert das Kunstprojekt „Passage gegen das Vergessen“ in
St. Georgen/Gusen von seiner Planung bis zu seiner Verwirklichung.
Außerdem befasst sich der reich bebilderte Band mit der Frage, wie Gedenkarbeit in zeitgemäßer Form geschehen kann. - Thomas Schlager-Weidinger (Hg.)
Dr. Johann Gruber, Christ und Märtyrer
Linz 2009, Broschüre erhältlich im Behelfsdienst der Diözese Linz
Diese – vom Papa-Gruber-Kreis initiierte – Broschüre markiert in gewisser Weise den Anfang von Gruberforschung und -gedenken. Siegi Witzany, Thomas Schlager-Weidinger, Christoph Freudenthaler und Helmut Wagner schildern in ihren Artikeln Grubers Leben, seinen Widerstand gegen das NS-Regime, seine Nächstenliebe im KZ Gusen. Die Graphiken stammen unter anderem vom St. Georgener Künstler Rudolf Burger. Kurzstatements von Personen aus Kirche, Politik, Gedenkarbeit und Wissenschaft vervollständigen das Heft