Buchpräsentation – Gepostet auf: Veranstaltungen
Am 27. November 2019, 19.00 Uhr präsentierte Bischof Manfred Scheuer im Linzer Priesterseminar ein Buch, das sich mit der nationalsozialistischen Verfolgung im Umfeld der Linzer Bischöfe während der Zeit des des NS-Regimes beschäftigt. Ausgangspunkt ist der historisch kontaminierte Raum rund um das Gebäude des Bischofshofes.
Im Bischofshaus in Linz, Herrenstraße 19, hat Bischof Johannes Maria Gföllner seinen Hirtenbrief „Über den wahren und falschen Nationalismus“ geschrieben (1933). Franz Xaver Ohnmacht wurde
unmittelbar nach dem Einmarsch bei der Rückkehr von einem Spaziergang mit Bischof Gföllner am Tor des Bischofshofes verhaftet.
Im selben Haus fand das Gespräch zwischen dem Innviertler Bauern und Mesner Franz Jägerstätter und dem Kapitelvikar Weihbischof Joseph Cal. Fließer statt. – Die Bischofstraße in Linz gleich um die Ecke zur Herrenstraße ist verbunden mit dem dunkelsten Kapitel der Menschheitsgeschichte: im Haus Bischofstraße 3 lebte von 1914 bis 1933 Adolf Eichmann (1906 –1962), der Hauptorganisator der Vernichtung von sechs Millionen Juden im nationalsozialistischen Reich. Und im Haus Bischofstraße 7 lebten die Süßwarenerzeuger Schwager. Karl Schwager war 1936 Präsident der jüdischen Kultusgemeinde in Linz.
Die in diesem Band versammelten Biogramme von Personen im Bischofshof, die ins Visier der NS-Gauleitung gerieten und „für den Bischof litten“ (R. Zinnhobler), stellen einen Beitrag diözesaner Erinnerungskultur dar.