Ein verborgenes Leben – Der neue Jägerstätterfilm – Gepostet auf: Allgemein
Der 173 Minuten dauernde Film zeigt in bewegenden und poetischen Bildern das Ringen des Landwirts und Familienvaters Franz Jägerstätter (geboren am 20. Mai 1907 in St. Radegund) um die richtige Entscheidung aus dem Glauben in der NS-Zeit: Er liebt seine Frau Franziska und seine drei Töchter Rosalia (*1937), Maria (*1938) und Aloisia (*1940) über alles, kann aber nicht gegen sein Gewissen handeln. Viele wollen Jägerstätter davon überzeugen, seinen Widerstand gegen das Nazi-Regime aufzugeben und im Krieg zu kämpfen – von wohlmeinenden Freunden bis zum Dorfpfarrer, dargestellt von Tobias Moretti („Unseren Gott interessiert nicht, was du sagst, sondern nur, was du im Herzen trägst. Leg den Eid ab.“). „Denk an deine Familie. Dein Opfergang würde für niemanden gut sein“, hört Jägerstätter im Film immer wieder. Der Bürgermeister, gespielt von Karl Markovics, schleudert ihm wutentbrannt entgegen: „Du bist ein Verräter!“
Im Film wirken neben Valerie Pachner und Karl Markovics zahlreiche weitere heimische Schauspielgrößen mit, etwa Tobias Moretti (Pfarrer Fürthauer) und Sophie Rois. Die Rolle Franz Jägerstätters übernahm der deutsche Schauspieler August Diehl, der in Quentin Tarantinos Oscar-Film „Inglorious Basterds“ einen SS-Sturmbannführer mimte. Der im Februar 2019 verstorbene Bruno Ganz spielt einen NS-Richter. Gedreht wurde 2016 – damals noch unter dem Arbeitstitel „Radegund“ – in Südtirol (Brixen, Franzensfeste und Bergdörfer in den Dolomiten), in den Filmstudios Babelsberg in Potsdam, in der ostsächsischen Kreisstadt Zittau und – im August 2016 –auch zwei Tage lang im Jägerstätter-Haus in St. Radegund. Der Film wurde bei den 72. Filmfestspielen in Cannes im Mai 2019 von der Jury mit dem „Ökumenischen Filmpreis“ ausgezeichnet.