Die Ouverture spirituelle 2020 rückte den Frieden ins Zentrum – den äußeren Frieden, gebrochen von den Kriegen dieser Welt, ebenso wie den inneren Frieden, bedroht durch uns selbst. Bei den begleitenden Disputationes beschäftigen uns verschiedene Aspekte dieses großen Begriffs. Als Referenten sind in bewährter Weise Persönlichkeiten aus Kultur und Wissenschaft eingeladen, die sich diesem Thema stellen und dessen Bedeutung in den eigenen künstlerischen, politischen oder wissenschaftlichen Lebensbereichen erörtern. Sie alle gehen der Frage nach, warum uns Dinge zu Tränen rühren, erklären, warum Tränen wichtig sind und was es mit Krokodiltränen auf sich hat. Der Bogen spannt sich von der wissenschaftlichen Abhandlung über die chemische Zusammensetzung von Tränen bis hin zum persönlichen Erfahrungsbericht des Karikaturisten Thomas Wizany, der mit seinen Zeichnungen Emotionen auf den Punkt bringt. Neben der Erläuterung von bewusst sentimentalen Inszenierungen wird die spannungsvolle Wechselbeziehung von Musik und Tragödie mit den Emotionen des Publikums beleuchtet und Einblick in die Kunst, mit Emotionen umzugehen, gegeben. Literarisch findet die Annäherung an das Thema Lacrimae durch Texte von Volksliedern, aber auch von Paulo Coelho, Franz Werfel und Andrea Grill statt, die alle Emotionen, Trauer und Trost zum Inhalt haben.