Der aus dem Rheinland stammende Glasmaler Josef Raukamp (1881-1960) hat in der „Oberösterreichischen Glasmalerei“ in Linz die Entwicklung dieser Kunstgattung entscheidend mitgeprägt. 1900 fand er in der Glasmalerei „Penner & Schürer“ in Linz Anstellung und erwarb diese 1915. Als Künstler ging es Raukamp nicht nur darum, für Oberösterreich den Anschluss an die Moderne zu finden. Vielmehr erweckte er erfolgreich die „klassische“ Technik zu neuem Leben. Dabei wurden nicht, wie im Historismus, die Glasscheiben einfach bemalt, sondern – wie im Mittelalter – die einzelnen Farbgläser mosaikartig zusammengesetzt und von Bleiruten fixiert. Hier hat Raukamp zweifellos Pionierarbeit geleistet, obwohl ihm von der Kirchenleitung wegen seines „modernen“ Stils immer wieder Hindernisse in den Weg gelegt wurden. Ungeachtet dessen fanden seine Fenster in den oberösterreichischen Pfarren großen Anklang. In mehr als 70 Kirchen und Kapellen der Diözese ( von A wie Attnang bis U wie Ungenach) finden sich Kirchenfenster aus dem Schaffen.
1953 verkaufte Raukamp seinen Betrieb an das Zisterzienserstift Schlierbach, wo er sich noch heute befindet.