Im wirtschaftlich rührigen, agrarisch-gewerblich orientierten Ort Viechtwang (im Almtal, OÖ.) kam es im beginnenden 18. Jh. zu einem ungewöhnlichen Ereignis. Eine Marienerscheinung in Verbindung mit einer wundersamen Heilung löste eine rege Wallfahrt zu „Unserer Lieben Frau am Lasslberg“ aus. Mirakelberichte, Gebete und Wallfahrtslieder sowie Briefe und Abrechnungen aus dem Umfeld des Wallfahrtsgeschehens am Lasslberg zeugen von einer bedeutenden marianischen Wallfahrt, die Pilger/innen im Umkreis von bis zu 350km anzog, die aber auch mit der Kritik der Aufklärung und des Reformkatholizismus konfrontiert wurde.
Der Autor beleuchtet verschiedene Aspekte dieser Wallfahrt: den Blickpunkt der Wallfahrer/innen, die Haltung der (kirchlichen) Obrigkeit, den Stellenwert religiösen Lebens, ökonomische Verflechtungen, weltliche und kirchliche Rahmenbedingungen sowie politische und theologische Kontexte der damaligen Zeit. Populare und obrigkeitliche Sinnhorizonte, des Weiteren die gelehrten Diskussionen und Fragen des 18. Jhs. finden hierbei Beachtung und lassen exemplarisch das komplexe Phänomen der Wallfahrt im Spannungsfeld von Barock und Aufklärung lebendig werden.
„Unsere liebe Frau am Lasslberg“. Wallfahrt im Spannungsfeld von Barock und Aufklärung – ein Beispiel aus der Pfarre Viechtwang
Kirchengeschichte / OrdensgeschichteISBN: 978-3-902330-48-2
459 Seiten, kartoniert, farbige Abbildungen, Tabellen
Bestellnummer: 1006